Variantenreiche Brillanz

Bewundernswertes Gesamtkunstwerk eindrucksvoll dargereicht

Bei der Anfahrt in der winterlichen Dunkelheit irritiert im ersten Moment das Gebäudeensemble von Hof Grothues Potthoff: handelt es sich hier um eine Hofmanufaktur, Schlosslandschaft, Hotel oder Marktgasse? Die vielfältigen Eindrücke lassen freundlichen Raum für Interpretationen und so beginnt das Dîner Amical des Restaurants „Hasenklee“ von Marcel Tekaat mit erwartungsvoller und gespannter Aufmerksamkeit.
Zu Recht, denn die vielfältige und raffinierte Geschmackserfahrung besticht durch detailreiche Zubereitung und bietet überwältigende Gaumenfreude! Daniel Wobbe und sein Team verführen uns mit einem virtuosen Aromenspiel – beginnend mit einer herrlichen Gans Royal mit schwarzem Trüffel oder der folgenden, leicht abgeflämmten Gelbschwanzmakrele, fein abgestimmt mit der Süße der gereichten Kürbis-, Quitte- und Zwiebelvariation.  Vorzüglich weiterhin die Hummertortelloni mit Wachtelessenz, liebevoll zubereitet und eindrucksvoll serviert. Vor dem Hauptgang der heimliche Favorit des Abends: das Sorbet vom eigenen Hofapfel in geeister weißer Schokolade umhüllt von hauchfeinen Apfelschnitzen und Florentiner vom Senf: Bewundernswerte Akribie und für alle Sinne ein Fest! Im Hauptgang dann betont klassisch Filet vom Reh köstlich kombiniert um eine Reh-Boulette mit Leber. Das fantastische Finale gipfelt in einer Variation aus einer Crème der Tonkabohne, Rotweineis, Crème Brûlée sowie einem vorzüglichen weil nicht zu süßem Macaron.
Marcel Tekaat als Sommelier beeindruckt durch seine Getränkeauswahl und lauscht interessiert den Sinneseindrücken seiner Gäste: ob nun beim geschmacklichen Überraschungspotenzial des Rieslings Buntsandstein vom Hirschhorner Kontor in perfekter Reife oder dem sehr kalt servierten eindrucksvollem Joaquin Fiano d´Avelino aus Kampanien zum Hummer. Zum Hauptgang durchdacht der vorzügliche Pinot Noir 500 vom Weingut St. Anthony, welcher an unserem Tisch sehr genossen wurde, bevor sich beim Dessert - nicht wirklich überraschend - viele Gäste zum wunderbaren Goldschatz Trockenbeerenauslese von Oliver Zeter hingezogen fühlen.
Die schwarze Equipe des Service versorgt fürsorglich und professionell beschwingt durchweg über den gesamten Abend aufmerksam und motiviert, so dass die Laudatio von Claus-Jürgen Cohausz die vielen Einzelleistungen entsprechend würdigt und Marcel Tekaat zur kulinarischen Sinfonie des vortrefflichen Teams gratulieren kann!
Erstaunlich und fast schon ein wenig traurig, wie schnell dieser Abend im „Hasenklee“ in großen (Hasen-)Sprüngen vorbeigeeilt ist und umso besser, wer sich mit Hotelübernachtung angemeldet hatte: so lädt das noch viel umfangreichere Gesamtangebot von Hof Grothues-Potthoff mit Hofbäckerei und Hofladen zum vielleicht noch längeren Verweilen und Ausbauen der erlebten Eindrücke ein!

 

Test:       Florian Schinz, Vice Chargé de Presse  
Fotos      Ingrid Seite-Naroska

 

Restaurant Hasenklee
Hof Grothues

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